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Info
Ausstellung

Future Bodies from a Recent Past – Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren

bis

Die Ausstellung macht ein bisher wenig beachtetes Phänomen in der Kunst und insbesondere der Skulptur erlebbar: die wechselseitige Durchdringung von Körper und Technologie. Mit über 100 Werken und mehreren raumgreifenden Installationen von rund 60 Künstler:innen – vornehmlich aus Europa, den USA und Japan – widmet sie sich den großen technologischen Einschnitten seit dem Zweiten Weltkrieg und nimmt deren Einfluss auf unsere Vorstellungen von Körpern in den Blick.

Ausstellungs­info

Laufzeit

bis

Kuratiert von

Patrizia Dander,

Franziska Linhardt

Über die Ausstellung

Die zeitgenössische Kunst ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Körper und Technologie. In vielen Kunstwerken der vergangenen Jahre bildet sich ab, wie wir uns und unsere Umgebung in der hoch technologisierten und vernetzten Gegenwart erleben. Doch dies lässt sich bis weit in das 20. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Nachkriegszeit war gezeichnet von einem rasanten technologischen Wandel, der immer schon ideologisch instrumentalisiert wurde. Er stillte ebenso das Bedürfnis nach Neuem wie nach der Überwindung der Kriegstraumata. Gleichzeitig wurde Technologie zum Kristallisationspunkt für die Sorge vor globaler Bedrohung und für die Angst vor Veränderungen oder gar Kontrollverlust. In diesem breiten Spektrum von Zukunftseuphorie bis kritischer Distanznahme bewegte sich auch in der Skulptur die Auseinandersetzung mit neuen Technologien, die gleichermaßen Mittel der Emanzipation wie der Überwachung und (Fremd-)Steuerung sein können und das Verständnis von Körpern zutiefst beeinflussen.

 

Auf zwei Etagen des Museums präsentiert „Future Bodies from a Recent Past“ nun erstmals einen strukturierten Bezugsrahmen für diese Erzählung, die von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart reicht. Dabei wird deutlich, dass sich die Skulptur in besonderer Weise dafür eignet, diese Veränderungen aufzugreifen und zu reflektieren. Denn sie ist nicht nur an sich schon ein Körper im Raum und damit eine Projektionsfläche für unsere eigene Körperlichkeit. Sie teilt ihre Materialien und Produktionsweisen auch mit der uns umgebenden Welt. Diese Durchlässigkeit für Einflüsse von außen zeigt sich auch in den Werken der Ausstellung. Sie unternimmt eine Reise durch Formen und Ausdrucksweisen in der Skulptur, die sich in den letzten 70 Jahren so stark gewandelt hat wie wohl nie zuvor in ihrer langen Geschichte.

 

Wie hat sich das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie seit den 1950er-Jahren verändert? Sind die Grenzen noch klar zu ziehen? Wo beginnen und wo enden unsere digitalen Verlängerungen wie Computer oder Handy? Was bedeutet dies für unsere Vorstellungen von Körperlichkeit und Materialität? Und welche gesellschaftlichen Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf unser (kollektives) Selbstverständnis? Mit diesen Fragen laden wir Sie auf einen Rundgang durch die Ausstellung ein.

Hängende Skulptur aus Metall
Installationsansicht mit mehren Kunstwerken von der Decke hängend und auf Sockeln stehend
Installation von Franz West aus zwei großen Kabinen, Kunstwerken und einem Bildschirm

Künstler:innen der Ausstellung

Genpei Akasegawa, Paweł Althamer, Nairy Baghramian, Joachim Bandau, Matthew Barney, Alexandra Bircken, Louise Bourgeois, Robert Breer, John Chamberlain, Barbara Chase-Riboud, Shu Lea Cheang, Jesse Darling, Stephanie Dinkins, Aleksandra Domanović, Melvin Edwards, Bruno Gironcoli, Robert Gober, Felix Gonzalez-Torres, Nancy Grossman, Lynn Hershman Leeson, Eva Hesse, Judith Hopf, Rebecca Horn, Tishan Hsu, Edward Ihnatowicz, Arthur Jafa, Motoharu Jōnouchi, KAYA, Kiki Kogelnik, Shigeko Kubota, Tetsumi Kudo, Yayoi Kusama, Nicola L., Mark Leckey, Sarah Lucas, Bruce Nauman, Senga Nengudi, Kiyoji Ōtsuji, Tony Oursler, Nam June Paik, Eduardo Paolozzi, Friederike Pezold, Julia Phillips, Walter Pichler, Seth Price, Carol Rama, Germaine Richier, Niki de Saint Phalle, Hans Salentin, Ashley Hans Scheirl, David Smith, Alina Szapocznikow, Takis, Atsuko Tanaka, Paul Thek, Jean Tinguely, Hannsjörg Voth, Franz West

Durch Raum und Zeit

Die Ausstellung „Future Bodies from a Recent Past“ verortet sich im Spannungsfeld technologischer Entwicklungen. Wie haben diese uns und unseren Alltag geprägt? Welche Hoffnungen und Bedenken waren und sind damit in ihrer jeweiligen Gegenwart verbunden? Und haben sie sich auch erfüllt? Die „Ausblicke in die Zukunft aus der nahen Vergangenheit“ bieten einen Streifzug durch gesellschaftliche Schlüsselereignisse, technologische Erfindungen und sich verändernde Körpervorstellungen der vergangenen Jahrzehnte.

Ausblicke in die Zukunft aus der nahen Vergangenheit

Auf Entdeckungsreise

Erkunde die Ausstellung zusammen mit Cyborg "Xen" in unserem Kinderkreativheft - im Museum oder von zu Hause aus. "Xen" lädt zur Reise durch die Zeit ein. Dabei gibt es viel zu entdecken: technologische Entwicklungen, Körperbilder und neue Freund:innen.

Interaktive Kunstexpedition

10.-15. Januar: Jonathan Penca

Erstmalig wird der Animationsfilm „field plots“ (2023) des Künstlers Jonathan Penca im Medienraum des Museums Brandhorst gezeigt. Die Videoarbeit steht in Dialog mit den Themen und Werken der Ausstellung „Future Bodies from a Recent Past – Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren“.

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Filmprogramm: 2. Juni 2022 - 8. Januar 2023

Unter dem Titel „Coming Together in Parts“ werden im Medienraum im Untergeschoss des Museums Brandhorst Videoarbeiten von Künstler:innen gezeigt, die sich mit der Wechselwirkung von Körpern und Technologien sowie alternativen Zukunftserzählungen auseinandersetzen. Mit Werken von Sophia Al-Maria, Jeamin Cha, Masha Godovannaya, Jill Magid, Sondra Perry und Yong Xiang Li.

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Text auf grün-grauem Farbverlauf: Sculptured Surfaces, Bodily Interfaces. The Long 1980s

Workshop: 21. Oktober 2022

Mit Beiträgen internationaler Gäste fokussiert der akademische Workshop auf die späten 1970er- bis frühen 1990er-Jahre, in denen die Konsequenzen und Einflüsse von Informationstechnologien auf das Subjekt zu einer greifbaren Realität wurden. „Sculptured Surfaces, Bodily Interfaces. The Long 1980s“ fragt nach den Zusammenhängen von Körper und Skulptur in technologischen, sozialen und politischen Kontexten, gerade auch in Hinblick auf ihre Aktualität.

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Schriftzug Technobodies auf türkis-blauem Farbverlauf

Technobodies: 28. - 31. Juli 2022

Gemeinsam mit dem Lenbachhaus und dem Haus der Kunst organisieren wir das Veranstaltungswochenende „Technobodies” von 28. Juli bis 31. Juli. Vier Tage lang stehen die Beziehungen menschlicher Körper zu Technologie(n) im Fokus. Mit Talks, Performances, Workshops und Musik.

Talks, Performances, Workshops und Musik

FILMFEST MÜNCHEN: 26. - 29. Juni 2022

Bereits zum dritten Mal kooperieren das Museum Brandhorst und das FILMFEST MÜNCHEN, dieses Jahr anlässlich der Ausstellung „Future Bodies from a Recent Past – Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren“. Dabei stehen sich wandelnde Körperbilder – auch in ihren monströsen Formen – im Zentrum: „Body Horror“.

Zum Programm
Aleksandra Domanović, Production photography of 'The Future Was at Her Fingertips', 2013

Symposium: 21. - 23. Januar 2021

In Vorbereitung der Ausstellung fand im Januar 2021 ein dreitägiges Online-Symposium statt. Führende Theoretiker:innen verschiedener Disziplinen zeichneten eine multiperspektivische Geschichte der Skulptur seit den 1950er-Jahren nach. 

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