„blotted line“ – eine Technik zum seriellen Arbeiten
Kreativprojekt FactoryKunst wie am Fließband? Einige Techniken ermöglichen es, ein Motiv zu vervielfältigen und mit feinen Variationen immer wieder neu zu gestalten. Welche Möglichkeiten ergeben sich dabei für die Kunst oder im Bereich Mode- und Produktdesign? Probiere es gleich aus!
"Es gefällt mir, wenn etwas immer wieder genau das Gleiche ist."
Andy Warhol
|
Quelle
Du brauchst
- Tusche
- Feder
- Bleistift
- Transparentpapier
- (weißes) Papier
- Stifte
- Klebestreifen
- Zeitschriften / Magazine
Schritt 1
Wähle eine Motiv, das du drucken möchtest.
Suche zum Beispiel in Magazinen oder Prospekten ein Objekt aus der Werbung, vielleicht einen Schuh.
Sprich darüber
Gibt es einen Unterschied zwischen einem Original und einer Reproduktion, also der Nachbildung eines Kunstwerks? Worin besteht er? Was ist das Besondere an einem Original? Wann ist ein Druck ein Original?
AHA!
Bei „blotted line“-Technik, der Technik der abgetupften oder unsauberen Linie, wird eine Bleistiftskizze mit Tusche abgezeichnet und gedruckt. Dabei variiert die Stärke der gedruckten Linien, es entstehen Tintenkleckse und Fehlstellen. Anschließend wird die Kopie z. B. mit Aquarellfarben farbig gestaltet.
Andy Warhol entwickelte diese Technik, um seine Zeichnungen vervielfältigen und wie gedruckt aussehen lassen zu können. Als Werbegrafiker konnte er dadurch viele ähnliche Illustrationen zum selben Thema erstellen, sie leicht verändern und mit verschiedenen Farben experimentieren.
Mehr dazu im Video!
Schritt 2
Drucke das Motiv nun mit der „blotted line“-Technik:
- Zeichne es mit Bleistift auf Transparentpapier ab.
- Befestige die Papiere an einer Seite mit einem Klebestreifen.
- Fahre die Linien Stück für Stück mit Feder und Tusche auf der Rückseite des Transparentpapiers nach und drücke dieses dann auf das weiße Papier.
Durch diese Technik kannst du den gleichen Schuh mit feinen Unterschieden immer wieder gestalten.
Im Video werden alle Schritte noch einmal genau erklärt!
Grübeln
Welche Vorteile brachte diese Technik Andy Warhol als Grafiker? Was ist so reizvoll an der seriellen Produktion?
Nachdenken
Warum liebte Andy Warhol gerade auch die „Fehlstellen“, die Tintenkleckse und Unsauberkeiten?
Schritt 3
Ist dein Objekt vollständig auf das weiße Papier übertragen, kannst du es mit Farbe und Mustern gestalten.
Schritt 4
Zum Schluss fehlt noch ein passender Titel oder Slogan: Für wen ist dein Objekt gedacht?
Tipp!
Du hast keine Tinte zuhause? In diesem Video zeigen wir dir, wie du sie ganz leicht selbst herstellen kannst!
Bevor Andy Warhol in New York als Künstler arbeitete, gestaltete er Werbeanzeigen, zum Beispiel für Schuhe. Auch in seinen Gemälden sind Produkte und Verpackungen wie etwa für Cornflakes immer wieder ein Thema.