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Körperbilder

Idealisiert oder entfremdet, verletzlich oder aggressiv: Der menschliche Körper in all seinen Facetten begleitet die bildende Kunst seit Anbeginn. Welche Bilder des Körpers beschäftigen Künstler:innen der Gegenwart? Welche zeigen sie? Welche sehen wir nur selten? Und beziehen sie auch die Körper von uns, den Betrachter:innen, mit ein?

Wann nimmst du deinen eigenen Körper wahr und wann den einer anderen Person?

Die Spuren der Außenwelt spiegeln sich in unserem Körper. Orte, an denen wir uns wohlfühlen oder auch nicht, Worte, die uns stark machen oder verletzen, Blicke, die uns zugeworfen werden, andere Körper, die wir sehen, und mit denen wir uns vielleicht vergleichen. All diese Erfahrungen tragen dazu bei, wie wir uns in unserem Körper fühlen, aber auch, wie es sich anfühlt, von anderen Körpern umgeben zu sein. Manchmal haben sie eine direkte Wirkung auf unser Empfinden des eigenen Körpers. Körper haben deshalb eine große Macht, und gerade weil sie so „mächtig" sind, sind sie auch extrem empfindlich.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Cy Twombly, Untitled (Rosen), 2008

Tropfende, fließende Farbe, energiegeladene gelb-orangerote Kringel, kombiniert Cy mit zarter, krakeliger Handschrift. Vier großformatige Rosen in Blüte füllen die Holztafeln. Erst wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man die vielen Details, vor allem die Gedichte, die der Künstler auf die Leinwände geschrieben hat. Sie sind Teil einer Gemäldeserie, die Cy Twombly der Rose widmet.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Arthur Jafa, Monster, 1988/2019

Arthur Jafa richtet die Kamera direkt auf sein Spiegelbild. Mit seinem durchdringenden Blick starrt er uns an. Der Künstler entwickelt das Foto in menschlicher Größe und konfrontiert so das Selbstporträt noch direkter mit der betrachtenden Person. Bemerkenswert in der Fotografie ist seine Arbeit an der Entwicklung von sensiblen Techniken zur Darstellung von Schwarz- und Dunkeltönen im Film. Im gesamten Bild fließen Schwarz und Weiß ineinander.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Amy Sillman, Fatso, 2009

Amy Sillmans Bild „Fatso“ zeigt in einem cartoonartigen Stil, in grellem Grün, den massigen, unförmigen Körper einer grimmig dreinblickenden Figur. Wir können nicht sagen, ob sie männlich oder weiblich ist.

Entsprechen die Darstellungen des Körpers immer der Realität?

Einige Bilder von Körpern sehen wir in den Medien viel häufiger als andere. Oft werden sie von wertenden Worten begleitet, die sich auf eine Idealisierung und damit einen von anderen Menschen erfundenen Maßstab beziehen. Schließen solche Idealvorstellungen mehr ein oder aus? Und wie wichtig sind Schönheitsideale für dich und deine Freund:innen? Sind die Bilder des Körpers, die wir in der Werbung und in den sozialen Medien sehen, durch Schönheitsideale und Bildbearbeitungsprogramme verzerrt? Siehst du auch positive Seiten an solchen Verzerrungs- und Veränderungsmöglichkeiten, oder werden sie vor allem zur Manipulation genutzt?

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Lucy McKenzie, Rebecca, 2019

Im Zentrum dieses Bildes steht eine gemalte Schaufensterpuppe. Sie befindet sich in einem Innenraum mit speziell entworfenen Objekten: marmornen, hölzernen und seidigen Materialien, einem Buch über das dramatische Inszenieren von Mode und einem Stadtplan von Glasgow, dem Geburtsort Lucy McKenzies, der zur Tapete wird.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Atelier E.B (Lucy McKenzie und Beca Lipscombe), Faux Shop, 2018

„Faux Shop“ ist eine skulpturale Installation und zugleich Schaufenster für eine Modekollektion. Das Schaufenster ahmt ein Damenbekleidungsgeschäft nach. Lucy McKenzie hat die marmorierten Teile der Installation selbst illusionistisch bemalt. Wie sich bewegende Gespenster wurden die Kleider entweder an die Wände gepinnt, in die Auslage gelegt, oder dynamisch an Drähten aufgehängt. Die Kleidung stammt von Atelier E.B, einem kollaborativen Modelabel und Forschungsbüro, das Lucy McKenzie gemeinsam mit der Designerin Beca Lipscombe betreibt.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Amy Sillman, Fatso, 2009

Amy Sillmans Bild „Fatso“ zeigt in einem cartoonartigen Stil, in grellem Grün, den massigen, unförmigen Körper einer grimmig dreinblickenden Figur. Wir können nicht sagen, ob sie männlich oder weiblich ist.

Was kann deine Körperhaltung aussagen?

Bist du dir deiner Körperhaltung bewusst? Und dass sie sich ändert, je nachdem wie du dich fühlst? Sie wird auch davon beeinflusst, was du und deine Umgebung über deinen Körper denken. Welche Adjektive oder Vergleiche verwenden wir, um Körper in ihrer Vielfalt zu beschreiben? Und bemerkst du einen Unterschied in der Wahrnehmung zwischen einer Körperhaltung und einem Körperbild?

Künstler:in Factory

Künstler:in Arthur Jafa

wurde 1960 in Tupelo in Mississippi in den Vereinigten Staaten geboren.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Jean-Michel Basquiat, Untitled, 1983

Jean-Michel Basquiat kombiniert in seinem Bild Symbole, Wörter, Buchstaben und Zeichnung. Das Gemälde ist ohne Titel, aber aufgrund der einzigartigen Mischung aus erkennbaren Zeichen und Spuren kannst du als Betrachter:in viel daraus lesen. Mit Ölfarbe und Ölkreiden malt der Künstler rastlos verschiedenste Bezüge von der europäischen Kulturgeschichte bis zur afro-amerikanischen Gegenkultur.

Künstler:in Factory

Künstler:in Andy Warhol

wurde 1928 in Pittsburgh in Pennsylvania in den Vereinigten Staaten geboren und starb 1987 in New York.

Wo hören die Kräfte unseres Körpers auf?

Der menschliche Körper wird immer weniger als eine biologische Gegebenheit wahrgenommen, mit der man leben muss. Die technischen Möglichkeiten, ihn zu verändern, zu erweitern und umzugestalten waren lange auf Science Fiction beschränkt. Heute ist vieles, was früher Zukunftsvision war, real geworden. Warum sollte unser Körper an der Haut aufhören oder nur das umfassen, was von unserer Haut eingeschlossen ist? Kennst du Beispiele, die als Erweiterungen des Körpers bereits selbstverständlich sind? Zum Beispiel dein Handy, eine Zahnprothese oder ein Schutzanzug? Auch die zeitgenössische Kunst thematisiert den Wandel des Körpers und schafft neue Bilder von ihm.

Künstler:in Factory

Künstler:in Franz West

wurde 1947 in Wien geboren und starb dort 2012.

Künstler:in Factory

Künstler:in Alexandra Bircken

wurde 1967 in Köln geboren.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Damien Hirst, In This Terrible Moment We Are All Victims of an Environment That Refuses to Acknowledge the Soul, 2002

In dem mehr als acht Meter langen, verspiegelten Regal sind 27 639 Tabletten aufgereiht, an genau definierter Position sorgfältig nebeneinander platziert. Schaut man sich die Pillen genauer an, kommt man nicht umhin, selbst einen Blick in den Spiegel zu riskieren: Glauben auch wir, jede Krankheit und jedes Leiden mit einer passenden Pille behandeln zu können?