Franz West
Künstler:in FactoryBeschreibung
wurde 1947 in Wien geboren und starb dort 2012.
Zugehörige Module
Franz West war ein österreichischer Künstler, der bekannt für seine Skulpturen, Collagen und Möbel ist. Sein Leben lang lehnte er sich gegen Konventionen auf, und das merkt man auch seiner Kunst an.
Einmal sagte Franz West, er sei immer schon der Meinung gewesen, dass es ideal wäre, nichts tun zu müssen und trotzdem davon leben zu können. Als Inspirationsquellen nannte er die Zeit in den Wiener Kaffeehäusern, das Reden und Arbeiten mit Freund:innen oder einfach das Nichtstun.
Sprich darüber
Was ist für dich der geeignete Nährboden für Kreativität und innovative Gedanken?
In den 1970er-Jahren begann Franz West, Skulpturen zu gestalten, die wie Prothesen dazu dienen sollen, von Menschen getragen und bewegt zu werden. Er nannte sie „Passstücke“. Erst wenn sie berührt, gehalten, getragen, angezogen oder anderweitig in Anspruch genommen werden, seien sie Kunstwerke, sagte Franz.
Diskutieren
Was passiert mit unserem Verhältnis zum Kunstwerk, wenn wir mit ihm spielen, es berühren oder sogar tragen sollen?
Mit Franz West verbinden sich unter anderem riesige wulstartige Aluminiumskulpturen, die in vielen Parks und Städten zu sehen sind. Sie sehen aus wie Schlangen oder Würste und sind in bunt leuchtenden Lackfarben bemalt.
Er schuf aber auch andere Skulpturen, die nicht zum Sitzen oder Anfassen gedacht sind. Sie bestehen meist aus preisgünstigen alltäglichen Materialien. In seinen Werken ist der Herstellungsprozess sichtbar, nichts ist perfekt oder glatt.
Vertiefen
Franz West
Das Fragile an seiner Kloake, 2007
Vulgär und witzig!
Am liebsten benutzte Franz für seine Kunstwerke helle Pastellfarben – etwa einen Rosafarbton, der ein bisschen an Zahnpasta oder Zuckerwatte erinnert.
Grübeln
Franz Wests Mutter war Zahnärztin, vielleicht erinnert sein Lieblingsfarbton daher an Zahnpasta? Wie sehr beeinflussen uns Lebensumstände? Wie tief sitzen Erinnerungen insbesondere aus Kindheit und Jugend?
Franz eignete sich die meisten künstlerischen Fertigkeiten selbst an, doch mit 30 Jahren begann er noch einmal ein Kunststudium bei dem berühmten Professor Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste Wien.