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Info
Spot On

Albert Oehlen

bis
Ausstellungsansicht 'Forever Young' mit Werk von Albert Oehlen im Museum Brandhorst 'Spot on: Albert Oehlen'

Unter dem Titel „Spot On“ werden in zwei Räumen im Erdgeschoss jüngst erworbene Werkblöcke von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern in Einzel- bezie­hungsweise in Zweierpräsentationen gezeigt, die über das Jubiläumsjahr hinweg wechseln. Von 24. Mai bis 03. September 2019 liegt der Fokus von Saal 0.8 auf Albert Oehlen und einer Auswahl an großformatigen Malereien und Zeichnungen der letzten acht Jahre.

Ausstellungs­info

Laufzeit

bis

Kuratiert von

Patrizia Dander

Über die Ausstellung

Albert Oehlen ist nicht nur einer der einflussreichsten, sondern auch einer der streitbarsten Maler der Gegenwart. Sein Projekt einer Aktualisierung der Malerei
besteht nicht zuletzt darin, sie gezielt mit ihrer eigenen Geschichte, ihren Klischees und mit der Übermacht der Bildsprache der Werbe- und Popindustrie zu konfrontieren.

Während im Untergeschoss des Museums das Frühwerk Oehlens der 1980er-Jahre vorgestellt wird, sind hier ausgewählte Malereien und Zeichnungen aus den vergangenen acht Jahren versammelt. Im Zentrum steht ein unbetiteltes, großformatiges Gemälde von 2011. Aus einem Werbeplakat hat der Künstler Gartentisch und Sonnenschirm ausgeschnitten und auf die Leinwand geklebt: eine ebenso profane wie entspannte Gartenszene mit Gedeck für ein schönes Essen. Von dieser bildbestimmenden Formation aus entspinnt sich seine „post-ungegenständliche“ Malerei: gestische Markierungen, ausladende Pinselstriche, verlaufende Farbspuren – an einigen Stellen scheinen sie sich zu angedeuteten Formen zu verdichten, an anderen lösen sie sich in ihrer Materialität auf. Ganz ähnlich gilt das auch für die Malerei „FM 69“ von 2017, an deren Malspuren das Auge entlangwandert, an Stellen verharrt, sich von Details ablenken lässt, um dann doch wieder zur Verdichtung im Zentrum zurückzukehren.

In seinem „Baum“-Bild von 2014 nutzt Oehlen eine stammartige Verdichtung in der oberen Bildmitte als Anker, von der zunehmend schmaleres „Geäst“ ausläuft. Schablonierte Partien stehen gesprühten gegenüber, pastosen Farbverläufen stellt er zarte Pinselführungen an die Seite. Auf Aluminium gemalt, ist dem Bild eine Glätte und strahlende Farbigkeit eigen, wie wir sie sonst von digitalen Oberflächen kennen. Auffallend ist, wie auch in den anderen Bildern in Saal 0.8, der großzügige Weißraum, der den malerischen Markierungen gleichberechtigt gegenübertritt.