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Ausstellung

Bruce Nauman. World Peace

bis
Ausstellung 'Bruce Nauman. World Piece' im Museum Brandhorst

Die fünfteilige Videoinstallation „World Peace (Projected)“ (1996) handelt, wie der Titel es andeutet, von der großen Frage des Weltfriedens.

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Über die Ausstellung

Viele von Bruce Naumans (*1941) Arbeiten widmen sich der zwischenmenschlichen Kommunikation in ihrer psychologischen und physiologischen Dynamik. Die fünfteilige Videoinstallation „World Peace (Projected)“ handelt, wie der Titel es andeutet, von der großen Frage des Weltfriedens. Die Projektionen zeigen in Nahaufnahme Personen, die litaneihaft einen Text sprechen beziehungsweise in Gebärdensprache artikulieren: „I’ll talk, You’ll listen; You’ll talk, I’ll listen; (…) You’ll talk, They’ll listen; They’ll talk, You’ll listen (…)“ und später „I’ll talk to you, You’ll listen to me; You’ll talk to me, I’ll listen to you“, bis alle Sprecher-Zuhörer-Konstellationen von Ich, Du, Wir, Sie durchdekliniert sind.

Die Installation lässt die vermeintlich einfache Behauptung, dass der Weltfrieden gewährleistet wäre, wenn nur alle miteinander sprächen und einander zuhörten, ins Leere laufen. Der Text wird so lange wiederholt, bis sich seine Bedeutung aufzulösen scheint. Er ist wie ein Reigen angelegt, der am Ende wieder auf den Ausgangspunkt zurückführt – es gibt also keine Auflösung der Situation, und die Aussagen verbleiben im Bereich des Hypothetischen. Auch die Adressaten des Textes sind unbestimmt. Keine der gefilmten Personen hat ein Gegenüber, sie sprechen in Isolation vor sich hin. In der Ernsthaftigkeit ihres Ausdrucks und dem Festhalten am Wort scheinen sie die Möglichkeit auf Verständigung dennoch nicht aufgegeben zu haben.