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Portrait von Anne M. Wagner
Sprecher:in | Anne M. Wagner

David Smith: Skulptur als Zeichen

Abstrakt

Gegen Ende der 1960er-Jahre hatten sich die europäische wie auch die US-amerikanische Skulptur angesichts der unaufhaltsamen Verbreitung immaterieller Medien unwiderruflich gewandelt. Wie und mit wem diese Kunst fortan kommunizieren sollte, war keineswegs klar. Dies waren die zentralen Fragen, die David Smith (1906–1965) umtrieben: Inwiefern ist die Bildhauerei als ein eminent physischer Akt der Sprache vergleichbar? Bedeutet dies, dass sie auch Ähnlichkeit mit dem Schreiben hat? Kann sie – wie das Gesprochene und das Geschriebene – aufhören, Sinn zu ergeben?

So formuliert, wird deutlich, dass diese Fragestellungen nicht allein für Smith spezifisch waren, sondern auch zahlreiche andere Denker:innen der damaligen Zeit beschäftigten – Anthropolog:innen und Strukturalist:innen ebenso wie Semiotiker:innen und Philosoph:innen. Anhand des Inventars von Smiths Bibliothek und unter Berücksichtigung seiner Beziehungen zu und seines Interesses an zeitgenössischen Intellektuellen soll es in diesem Beitrag darum gehen, Smiths skulpturales Werk im Hinblick auf solche Fragen erneut zu betrachten. Was passiert, wenn Skulptur ein zeichenhaftes Leben annimmt?

Über Anne M. Wagner

Anne M. Wagner ist Kunsthistorikerin, Kritikerin und Dozentin sowie emeritierte Professorin des Class of 1936 Chair der University of California in Berkeley. Von 2013 bis 2020 gehörte sie dem Kuratorium der Henry Moore Foundation bei London an. Ihre Beiträge erschienen in „Artforum“, „Representations“, „October“, der „London Review of Books“ und der „Threepenny Review“. Zu ihren Buchveröffentlichungen gehören „Three Artists (Three Women)“ (1996), „Mother Stone. The Vitality of Modern British Sculpture“ (2005) und „A House Divided. American Art Since 1955“ (2012). 2013 zeigte Tate Britain in London die von ihr gemeinsam mit T. J. Clark kuratierte Ausstellung „Lowry and the Painting of Modern Life“. Im Jahr 2017 kuratierten Wagner und Clark zusammen „Pity and Terror. Picasso’s Path to ‚Guernica‘“ für das Reina Sofía in Madrid zum Gedenken an die Bombardierung der baskischen Hauptstadt.