Rodschenko II
Informationen zum Kunstwerk
- Jahr1982
- MaterialAcryl auf Leinwand
- Maße130 x 240 cm
- Erwerbsjahr2017
- InventarnummerUAB 1064
- AusgestelltAktuell nicht ausgestellt
Mehr über das Werk
In seinem Frühwerk setzt Albert Oehlen systematisch widerstreitende Traditionslinien der Malereigeschichte miteinander in Verbindung. Dabei interessieren ihn die Schlüsselmomente der Kritik am Medium Malerei, so auch in diesem Fall: Denn Alexander Rodtschenko, Vertreter des russischen Konstruktivismus, propagierte in den 1920er-Jahren, dass Kunst vor allem der Gesellschaft zu dienen habe – eine deutliche Absage an die selbstbezügliche Malerei.
Oehlens Gemälde beruhen auf einer Fotografie von Rodtschenkos Frau Warwara Stepanowa mit Studierenden der Moskauer WChUTEMAS-Kunsthochschule und einer Aufnahme von Rodtschenkos hölzernen Raumkonstruktionen. Doch sie wollen so gar nicht heroisch wirken, die Kunst und die Künstler der Avantgarde: Die Holzskulpturen sehen aus wie verstaubte Fundstücke auf dem Dachboden, die Figuren im oberen Gemälde erscheinen etwas unbeholfen. Dennoch ist es weniger die Abgrenzung von deren Idealen, die Oehlen zu seinen Malereien bewegt. Vielmehr spürt er – fast wehmütig – dem revolutionären Geist der Zeit nach: In den 1980er-Jahren waren künstlerische Utopien in weite Ferne gerückt. Und so enden auch sie im bürgerlichen Medium der Malerei.