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Andy Warhol

Mustard Race Riot, 1963

Informationen zum Kunstwerk

  • Übersetzter TitelProtest gegen Rassismus senffarben
  • Material2 Tafeln; Acryl und Siebdruckfarbe auf Leinwand
  • Maße289,3 x 416,6 cm
  • Erwerbsjahr2004
  • InventarnummerUAB 642
  • AusgestelltAktuell nicht ausgestellt
  • Copyright© 2022 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York.
  • Audioguide

Mehr über das Werk

Andy Warhols „Mustard Race Riot“ ist ein herausragendes Beispiel seiner „Death and Disaster“-Serie. Mit ihr dokumentierte Warhol drastische Ereignisse, die seinerzeit die US-amerikanischen Nachrichten und Bildberichterstattung bestimmten: elektrische Stühle, tödliche Autounfälle und Flugzeugabstürze, aber auch Meldungen von Lebensmittelvergiftungen.

Die hier verwendeten Fotografien zeigen den gewaltsamen Angriff von Polizisten – mit Stöcken und Hunden bewaffnet – auf friedlich demonstrierende, Schwarze Bürgerrechtler in einem Park in Birmingham, Alabama. Einmal mehr gelang es Warhol mit diesem Motiv, die Stimmung im Land zu kanalisieren. Denn nicht zuletzt durch die Veröffentlichung der Aufnahmen von Charles Moore im „Life“-Magazin im Mai 1963, wurde der Übergriff schlagartig bekannt. Die Bürgerrechtsbewegung war nicht länger ein „Problem“ der Südstaaten, sondern ein Thema, das das gesamte Land betraf. Dass Warhol das Wort „Riot“ – Ausschreitung, Aufstand – und damit einen mit Gewalt besetzten Begriff zur Beschreibung der Proteste wählte, lässt sich aus dem damaligen Sprachgebrauch erklären. Allerdings wiederholt er damit als Weißer Künstler eine Bezeichnung, die der gewaltfreien Bürgerrechtsbewegung einen negativen, sogar illegitimen Anstrich verlieh. Tatsächlich lag und liegt die Gewalt jedoch aufseiten des US-amerikanischen Staates und seiner rassistisch strukturierten Institutionen.

Dass Warhol die dicht bedruckte Bildtafel mit einer monochromen kontrastiert, rückt seine Beschäftigung mit der Funktionsweise der Medien ins Zentrum: Bilder werden in immer schnelleren Abständen ersetzt, sie verblassen, verschwinden gar aus unserem Gedächtnis. Diese – oft auch menschenverachtende – Banalität und Beliebigkeit der Medien interessierte Warhol.

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