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Pressemitteilung

Von Andy Warhol bis Kara Walker. Szenen aus der Sammlung Brandhorst

28. Februar 2023 bis 17. März 2024, Erdgeschoss

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Pressemitteilung

Eröffnung: 28. Februar 2023

Laufzeit: 28. Februar 2023 bis 17. März 2024

Pressevorbesichtigungen und Interviews auf Anfrage

 

Kunst kann uns berühren, empören, erfreuen. Sie kann uns zweifeln oder träumen lassen, sie kann uns überraschen und zum Staunen bringen, und manchmal lässt sie uns mit neuen Fragen zurück. Die Ausstellung mit Werken der Sammlung Brandhorst tut all das.

 

Sie arbeitet mit Gegensätzen und Wahlverwandtschaften, mit historischen Korrespondenzen und verbindenden Themen. Dabei stellt sie Klassiker der Sammlung von Andy Warhol und Alex Katz bis Jean-Michel Basquiat in Dialog mit spektakulären Neuerwerbungen aus den letzten Jahren: Werke von Jana Euler, Keith Haring, Louise Lawler, Pope.L, Kara Walker und vielen mehr werden erstmalig im Museum präsentiert.

 

Den Auftakt der neuen Sammlungspräsentation bilden Andy Warhol und seine Faszination für Porträts und changierende Selbstdarstellungen. Seine seit den 1960er-Jahren entstandenen Siebdrucke und Gemälde zeigen berühmte Persönlichkeiten wie Jackie Kennedy, Mick Jagger, Elvis Presley und Liz Taylor in bunten Farben und starken Posen. Doch keine der Biografien dieser Stars verlief ohne Katastrophen, subtil schlägt sich dies auch in den Bildern nieder. Marilyn Monroe, die vielleicht bekannteste Ikone in Warhols Werk, verewigte der Künstler in seinem Gemälde „Round Marilyn“ (1962) kurz nach ihrem Tod. Doch die Ausstellung zeigt, dass auch andere Künstler:innen auf die zwischen Selbstdarstellung und Verlorenheit oszillierende Figur reagieren: Richard Avedon hält beispielsweise jenen Moment nach einem offiziellen Fotoshooting fest, in dem das Gesicht der Schauspielerin die traurige Leere hinter der glamourösen Fassade enthüllt. Keith Haring verwandelt Monroes Porträt in eine Fratze, während Sturtevant es in tiefes Schwarz taucht. Louise Lawler fotografierte Warhols „Round Marilyn“ 1988, als das Werk in einem Auktionshaus zum Kauf angeboten wurde. Indem sie es mit einem Preisschild versieht, erinnert Lawler daran, dass unser Blick auf Kunst nie unschuldig ist, sondern durchsetzt von Prestige und Kapital.

 

In den anschließenden Räumen wechseln sich monografische Präsentationen mit thematischen Schwerpunktsetzungen ab. Alex Katz, Sturtevant und Jana Euler denken über Strategien der Selbstdarstellung nach; Robert Gober, Arthur Jafa, Louise Lawler und Bruce Nauman machen offene und versteckte Gewalt sichtbar; Jean-Michel Basquiat, Mike Kelley, Pope.L, Raymond Saunders und Kara Walker nehmen Rassismen und soziale Ungerechtigkeiten in den Blick, während Thomas Eggerer, Jacqueline Humphries und Sigmar Polke über Formen des politischen Protests reflektieren.

 

In ihrer Vielstimmigkeit zeigt die Ausstellung, dass Kunst nicht nur schön und unterhaltsam ist. Gerade in ihrem Verhältnis zu gesellschaftlichen Fragen führen uns Kunstwerke ganz verschiedene Lebenswirklichkeiten und Perspektiven vor Augen. Und sie fordern uns auf, selbst Position zu beziehen. „Ich glaube“, so der US-amerikanische Künstler Pope.L, „dass Kunst das Alltägliche in neue Rituale überführt und uns so einen frischen Blick auf unser Leben eröffnet. Diese Erkenntnis gibt Lebendigkeit und Kraft, die Welt zu verändern.“

 

Kuratiert von Achim Hochdörfer, Giampaolo Bianconi, Franziska Linhardt mit Estelle Vallender

 

 

#MuseumBrandhorst

Pressebilder

Andy Warhol, Rolling Stones – Love You Live (Mick Jagger), 1975, UAB 540

Andy Warhol, „Rolling Stones – Love You Live (Mick Jagger)”, 1975

Installation aus mehreren schmalen Regalbrettern mit Flaschen und Stofftieren

Pope.L, „Party Room”, 2001

Schwarzer Scherenschnitt, der eine verzerrtes Profil einer Person zeigt, die ihren Mund weit geöffnet hat und deren Haare aussehen, als würden sie im Wind wehen.

Kara Walker, „Miss Rona's Hello”, 2020

An einer Wand lehnt ein Schild, das mit Streifen in roter Farbe bemalt ist.

Jacqueline Humphries, „Untitled“, 2008

Eine Gruppe von bunt gekleideten Tänzerinnen und Tänzern macht verschiedene Übungen

Alex Katz, „Paul Taylor Dance Company“, 1963-64

Malerei, die aus der Vogelperspektive eine Straße zeigt, auf der viele einheitlich gekleidete Menschen in orangenen Shirts und schwarzen Hosen entlanglaufen und Protestschilder hochhalten, die leer sind.

Thomas Eggerer, „Corridor“, 2020

Große querformatige Malerei mit verzerrtem Gesicht, das gespiegelt ist und in der Bildmitte ein weißes Kreuz bildet

Jana Euler, Venice Void, 2022

Besucherin vor einem runden, goldenen Portrait von Marilyn Monroe des Künstlers Andy Warhol

Andy Warhol, Round Marilyn, 1962

Zwei Besucher:innen vor einer Installation aus aufgereihten Flaschen in der Sammlungsausstellung im Museum Brandhorst München

Pope.L, „Party Room”, 2001

Detailaufnahme einer Installation aus mehreren schmalen Regalbrettern mit Flaschen und Stofftieren

Pope.L, „Party Room”, 2001

Besucherin vor großer schwarz-weiß Zeichnung im Museum Brandhorst München

Installationsansicht Sammlungspräsentation Museum Brandhorst

Installationsansicht Sammlungspräsentation Museum Brandhorst

Installationsanssicht Sammlung Museum Brandhorst München

Installationsansicht Sammlungspräsentation Museum Brandhorst