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Pressemitteilung

Nicole Eisenman. What Happened

24. März bis 10. September 2023, Untergeschoss

Grünes Männchen mit einer Art Schildkrötenpanzer, das einen Brief liest.
Pressetext als PDF

Pressemitteilung

Pressekonferenz: 23. März 2023, 11 Uhr

Eröffnung: 23. März 2023, 19 Uhr

 

Wir laden Sie herzlich ein zur Pressekonferenz am Donnerstag, 23. März 2023 um 11 Uhr.

 

Bitte akkreditieren Sie sich bis spätestens 22. März 2023, 11 Uhr unter presse@museum-brandhorst.de.

 

Programm
Grußwort | Achim Hochdörfer, Direktor Museum Brandhorst
Einführung | Dr. Monika Bayer-Wermuth, leitende Kuratorin

 

Im Anschluss:
Gelegenheit für Fragen an die Kurator:innen Dr. Monika Bayer-Wermuth und Dr. Mark Godfrey
Freier Ausstellungsrundgang
Gelegenheit für Film- und Fotoaufnahmen in der Ausstellung

 

Das Museum Brandhorst zeigt mit „Nicole Eisenman. What Happened“ erstmals die gesamte Bandbreite des drei Dekaden umfassenden malerischen und bildhauerischen Werks der Künstlerin. Ein Werk, das auf anarchische Art stets vermag, Hommage und zugleich Kritik an seinem eigenen Sujet zu sein, und dessen Relevanz kunsthistorisch und gesellschaftlich, politisch und zutiefst menschlich ist. Die Ausstellung versammelt rund 100 Arbeiten von 1992 bis heute.

 

Nicole Eisenman (*1965) zählt seit den 1990er-Jahren zu den Protagonist:innen der Kunstszene New Yorks und gehört heute zu den einflussreichsten künstlerischen Positionen der Gegenwart. Von Beginn an zeichnet sich ihr Schaffen durch ein Nebeneinander unterschiedlicher Materialien, Formate und Techniken aus: So stehen manche Öl- und Acrylgemälde, großformatigen Wandmalereien und Arbeiten auf Papier für sich, während andere zu Installationen gruppiert werden. Charakteristisch für Eisenman ist, dass sie aus vielfältigen Quellen schöpft, darunter Werken der Renaissance, Comics der Undergroundszene oder sozialistischen Wandbildern der 1930er-Jahre. Viele der Arbeiten rufen die Erfahrungen lesbischer Communitys in New York auf. Sie sind jedoch nicht rein dokumentarisch, sondern in hohem Maße von Fantasie und Komik geprägt.

 

In ihren großformatigen, figurativen Malereien seit den 2000er-Jahren bezieht sich Eisenman unmittelbar auf ihr Lebensumfeld und stellt das Alltägliche auf ebenso humorvolle wie mitfühlende Weise dar. Es sind meist Gruppenbildnisse, die jedoch nicht nur von Eintracht und Verbundenheit, sondern auch von sozialer Isolation und Entfremdung innerhalb der Gesellschaft erzählen. Seit Mitte der 2010er-Jahre produziert die Künstlerin eine Reihe monumentaler Gemälde, in denen sie sich auf die angespannte politische Stimmung in den Vereinigten Staaten nach der Präsidentschaftswahl des Jahres 2016 bezieht. Einige Arbeiten kritisieren Wähler:innen, die Donald Trumps populistischen Versprechungen verfallen. Auf anderen wiederum sind politisch engagierte Communitys zu sehen, die gemeinsam einer gesellschaftlichen Kultur entgegentreten, die sich „auf einem dunklen Pfad“ („The Darkward Trail“, 2018) befindet. In den vergangenen Jahren erfahren auch skulpturale Werke einen immer größeren Stellenwert in Eisenmans Praxis. Nach ersten Arbeiten in Gips zu Beginn der 2010er-Jahre gibt es heute keinen Stoff mehr, den die Künstlerin nicht in ihren Skulpturen zu verarbeiten wüsste. Deren Materialität referenziert queere Themen, die Eisenman fortwährend beschäftigen, ebenso wie ihre unerschütterlich humanistische und universalistische Haltung.

 

Die Besucher:innen der Ausstellung „Nicole Eisenman. What Happened“ tauchen bei ihrem Rundgang in drei miteinander verwobene Erzählstränge ein. Der erste handelt von einer lesbischen Künstlerin mit feministischen Überzeugungen, die in der New Yorker Downtownszene der 1990er-Jahre für eine kleine alternative Community zu malen beginnt und deren Werke heute international gefeiert werden. Eine weitere Erzählung widmet sich Eisenmans Sicht auf und Kommentar zur US-amerikanischen Gesellschaft und den Rissen, die durch sie gehen: den Auswirkungen der Präsidentschaft von George W. Bush, der Wirtschaftskrise 2008 oder dem Rechtsruck der Politik nach der Wahl Donald Trumps. Ebenso verhandelt Eisenman die Omnipräsenz von Bildschirmen in unserem Alltag, imaginiert die US-Landschaft bei Eintritt der Klimakatastrophe und füllt die Gattung der Historienmalerei mit neuem Leben, indem sie jüngste Protestbewegungen wie Black Lives Matter und Defund the Police im Bild festhält. In einem dritten Erzählstrang vermittelt die Ausstellung schließlich die beeindruckenden formalästhetischen Experimente, den Ehrgeiz und den Einfallsreichtum bei der Auswahl des Materials, die das Œuvre der Künstlerin auszeichnen.

 

Katalog:

Begleitend erscheint ein umfangreicher Katalog, der die gesamte Bandbreite von Eisenmans Werk dokumentiert. Mark Godfrey liefert dazu in seinem Essay unter dem Titel „What Happened“ eine umfassende Werkgenese. Monika Bayer-Wermuth geht in ihrem Text der Frage nach Fluidität von Material und Körpern gleichermaßen nach. Neben den Essays der beiden Kurator:innen widmet sich zudem Chloe Wyma den jüngsten Arbeiten Eisenmans und ihrer Rolle innerhalb politischer Diskurse in der Kunstwelt der letzten Jahre. Reminiszenzen und kurze Beiträge zahlreicher Weggefährt:innen ergänzen das Buch zu einem ebenso tiefgehenden wie persönlichen Einblick in das Schaffen der Künstlerin.

Deutsche Ausgabe: ISBN 978-0-85488-318-9
Englische Ausgabe: ISBN 978-0-85488-312-7

 

Eine Ausstellung des Museums Brandhorst in Kooperation mit der

Whitechapel Gallery in London

 

Kuratiert von Monika Bayer-Wermuth und Mark Godfrey

In Kooperation mit

Unterstützt durch

Medienpartner:innen

Pressebilder

Zeichnung, die mehrere nackte weibliche Körper zeigt, die aufeinanderliegen.

Nicole Eisenman, Twister, 1995

Malerei von Nicole Eisenman in Grüntönen, die eine Figur zeigt, die einen Brief liest

Nicole Eisenman, From Success to Obscurity, 2004

Malerei, die Figuren zeigt, die in braunem Schlamm waten. Es sind Häuser und im Hintergrund eine Landschaft zu sehen.

Nicole Eisenman, Coping, 2008

Mehrere Menschen sitzen in einem Biergarten, im Vordergrund ein Band im Achselshirt, der den Blick auf die Betrachtenden gerichtet hat.

Nicole Eisenman, Beer Garden with AK, 2009

Malerei von Nicole Eisenman, die zwei Figuren mit einer Katze in einem Biergarten zeigen

Nicole Eisenman, Beer Garden with Ulrike and Celeste, 2009

Malerei, die den Oberkörper eines Mannes mit runder Nase zeigt, der in seiner großen Hand ein Handy vor sein Gesicht hält. Im Display spiegelt sich sein Auge.

Nicole Eisenman, Selfie, 2014

Rückenansicht einer Person, die eine andere Person im Computerbildschirm betrachtet

Nicole Eisenman, Long Distance, 2015

Malerei, die eine Frau mit nacktem Oberkörper zeigt. In ihren Armen liegt eine Frau mit gelber Haut, die zu den Betrachtenden blickt. Im Hintergrund ist ein Beamer zu sehen.

Nicole Eisenman, Morning Studio, 2016

Malerei, auf der eine Person in einem zerschlissenen Segelboot in Form eines Tierschädel zu sehen ist.

Nicole Eisenman, Heading Down River on the USS J-Bone of an Ass, 2017

Malerei, die eine Person beim Fernsehen auf einem Sofa zeigt

Nicole Eisenman, Reality Show, 2022

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Installationsansicht „Nicole Eisenman. What Happened“ im Museum Brandhorst

Portrait der Kuratorin Dr. Monika Bayer-Wermuth

Portrait der Kuratorin Dr. Monika Bayer-Wermuth

Portrait von Nicole Eisenman

Portrait Nicole Eisenman

Nicole Eisenman vor einem sehr großen blau-silbernen Bild von einem Kopf

Portrait Nicole Eisenman im Museum Brandhorst

Die Künstlerin Nicole Eisenman steht in ihrer Skulpturengruppe 'The Procession'

Portrait Nicole Eisenman im Museum Brandhorst