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Pressemitteilung

Guyton\Walker: Umgestaltung des Foyers

Umgestaltung des Foyers als Veranstaltungsraum für Performances, Filmscreenings, Vorträge und Musikevents

Foyer des Museum Brandhorst mit Zebra Vorhang von Wade Guyton und Kelly Walker Architektur: Sauerbruch und Hutton
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München, 16.03.2017 - Das Museum Brandhorst schafft im Foyer neue räumliche Möglichkeiten für Performances, Filmscreenings, Musikevents und Diskussionen. Das Künstlerduo Guyton\Walker wurde eingeladen, einen fast 50 Meter langen Vorhang und insgesamt sieben verschiebbare Paravents zu entwerfen. Die flexibel einsetzbaren Elemente sind aufwändig bedruckt: Über die gesamte Innenseite des Vorhangs erstreckt sich ein digital bearbeitetes Zebra-Motiv, während aufgeschnittene Orangen und Bananen Farbakzente nach Außen setzen. Vorhang und Paravents bieten nicht nur Lichtschutz und die Möglichkeit zur Verdunkelung, sondern auch einer flexiblen räumlichen Aufteilung. So lässt sich der Restaurantbereich im Nu in einen experimentellen Kunstraum verwandeln, in dem verstärkt Performances, Filmscreenings, Vorträge und Musikevents stattfinden werden. Diese performativen Kunst- und Diskursformen, die die Entwicklung der Kunst seit den 1960er-Jahren maßgeblich geprägt haben, werden nun einen festen Platz in der Programmatik des Museum Brandhorst einnehmen.

 

Das international renommierte Künstlerduo Guyton\Walker, das aus Wade Guyton (*1972) und Kelley Walker (*1969) besteht, hat sich in den letzten Jahren systematisch mit der Zirkulation und Manipulation digitaler Bilder beschäftigt. Ein festgelegtes Set an Motiven – abstrakte Streifen, Scans von aufgeschnittenen Früchten, Zebra- und Schachbrettmuster – wird von Guyton\Walker allen nur denkbaren Möglichkeiten der Bildbearbeitung unterzogen: sie werden vergrößert oder verkleinert, in die Länge oder Breite gezogen, gezoomt und in ihrer Farbskala verändert. Der Übergang von der bildenden Kunst in die Bereiche des Grafik- und Produktdesigns ist fließend. Denn die Bilder werden auf beliebige Materialien und Objekte gedruckt und migrieren durch ganz unterschiedliche soziale Kontexte: von Farbdosen über Tische, Cocktailgläser, Paravents oder auf einen Vorhang im Museum Brandhorst, der mit seiner Farbgebung von außen auch die Tonalität der Fassade und seiner Umgebung in der Maxvorstadt aufgreift.

 

Die Neugestaltung des Foyers durch Guyton\Walker wurde mit den Museumsarchitekten Sauerbruch Hutton architects in enger Zusammenarbeit entwickelt. Sie wird nun mit der Veranstaltungsreihe Postapokalyptischer Realismus eingeweiht. Die von Tonio Kröner und Tanja Widmann konzipierte Reihe bildet den Auftakt für ein in Zukunft regelmäßig stattfindendes Diskursprogramm im Museum Brandhorst. Neben wechselnden Ausstellungen und Sammlungspräsentationen bieten die Veranstaltungen eine ideale Plattform, um aktuelle gesellschaftliche und kunsttheoretische Entwicklungen aufzugreifen und zu reflektieren. Ziel ist es, mit unserem Publikum und in Kooperation mit lokalen Partnerinstitutionen wie Hochschulen und Akademien aktuelle Fragestellungen aufzugreifen und zu diskutieren. So werden die Künstlergespräche im Rahmen des Filmfestivals KINO DER KUNST (19.-23. April 2017) im Foyer des Museum Brandhorst stattfinden, und für Mitte September 2017 sind in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte und dem Lehrstuhl für Ästhetische Theorie der Akademie der Bildenden Künste weitere Veranstaltungen geplant.