Future Bodies from a Recent Past – Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren
2. Juni 2022 - 15. Januar 2023, Erdgeschoss und Untergeschoss | Pressekonferenz am 1. Juni 2022 um 11:00 Uhr
Pressemitteilung
Future Bodies from a Recent Past – Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren
Pressevorbesichtigung: 1. Juni 2022, 11 Uhr
Eröffnung: 1. Juni 2022, 19 Uhr
Laufzeit: 2. Juni 2022 - 15. Januar 2023
Die Ausstellung „Future Bodies from a Recent Past - Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren“ macht ein bisher wenig beachtetes Phänomen in der Kunst und insbesondere der Skulptur im Museum Brandhorst erlebbar: die wechselseitige Durchdringung von Körper und Technologie. Mit über 100 Werken und mehreren raumgreifenden Installationen von rund 60 Künstler:innen – vornehmlich aus Europa, den USA und Japan – widmet sie sich den großen technologischen Einschnitten seit dem Zweiten Weltkrieg und nimmt deren Einfluss auf unsere Vorstellungen von Körpern in den Blick.
Wir laden Sie herzlich ein zur Pressevorbesichtigung in Anwesenheit von Patrizia Dander, leitende Kuratorin und Franziska Linhardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mittwoch, den 1. Juni 2022 um 11 Uhr.
Bitte akkreditieren Sie sich bis spätestens 31. Mai 2022, 11 Uhr unter presse@museum-brandhorst.de.
Programm:
Grußwort | Prof. Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Grußwort | Achim Hochdörfer, Direktor Museum Brandhorst
Einführung | Patrizia Dander, leitende Kuratorin
Im Anschluss:
Gelegenheit für Fragen an Patrizia Dander und Franziska Linhardt
Freier Ausstellungsrundgang
Gelegenheit für Film- und Fotoaufnahmen in der Ausstellung
Die zeitgenössische Kunst ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Körper und Technologie. In vielen Kunstwerken der vergangenen Jahre bildet sich ab, wie wir uns und unsere Umgebung in der hoch technologisierten und vernetzten Gegenwart erleben. Doch dies lässt sich bis weit in das 20. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Nachkriegszeit war gezeichnet von einem rasanten technologischen Wandel, der immer schon ideologisch instrumentalisiert wurde. Er stillte ebenso das Bedürfnis nach Neuem wie nach der Überwindung der Kriegstraumata. Gleichzeitig wurde Technologie zum Kristallisationspunkt für die Sorge vor globaler Bedrohung und für die Angst vor Veränderungen oder gar Kontrollverlust. In diesem breiten Spektrum von Zukunftseuphorie bis kritischer Distanznahme bewegte sich auch in der Skulptur die Auseinandersetzung mit neuen Technologien, die gleichermaßen Mittel der Emanzipation wie der Überwachung und (Fremd-) Steuerung sein können und das Verständnis von Körpern zutiefst beeinflussen.
Auf zwei Etagen des Museums präsentiert „Future Bodies from a Recent Past“ nun erstmals einen strukturierten Bezugsrahmen für diese Erzählung, die von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart reicht. Dabei wird deutlich, dass sich die Skulptur in besonderer Weise dafür eignet, diese Veränderungen aufzugreifen und zu reflektieren. Denn sie ist nicht nur an sich schon ein Körper im Raum und damit eine Projektionsfläche für unsere eigene Körperlichkeit. Sie teilt ihre Materialien und Produktionsweisen auch mit der uns umgebenden Welt. Diese Durchlässigkeit für Einflüsse von außen zeigt sich auch in den Werken der Ausstellung. Sie unternimmt eine Reise durch Formen und Ausdrucksweisen in der Skulptur, die sich in den letzten 70 Jahren so stark gewandelt hat wie wohl nie zuvor in ihrer langen Geschichte.
Wie hat sich das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie seit den 1950er-Jahren verändert? Sind die Grenzen noch klar zu ziehen? Wo beginnen und wo enden unsere digitalen Verlängerungen wie Computer oder Handy? Was bedeutet dies für unsere Vorstellungen von Körperlichkeit und Materialität? Und welche gesellschaftlichen Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf unser (kollektives) Selbstverständnis? Diesen Fragen geht die Ausstellung nach.
Mit Werken von:
Genpei Akasegawa, Paweł Althamer, Nairy Baghramian, Joachim Bandau, Matthew Barney, Alexandra Bircken, Louise Bourgeois, Robert Breer, John Chamberlain, Barbara Chase-Riboud, Shu Lea Cheang, Jesse Darling, Stephanie Dinkins, Aleksandra Domanović, Melvin Edwards, Bruno Gironcoli, Robert Gober, Felix Gonzalez-Torres, Nancy Grossman, Lynn Hershman Leeson, Eva Hesse, Judith Hopf, Rebecca Horn, Tishan Hsu, Edward Ihnatowicz, Arthur Jafa, Motoharu Jōnouchi, KAYA, Kiki Kogelnik, Shigeko Kubota, Tetsumi Kudo, Yayoi Kusama, Nicola L., Mark Leckey, Sarah Lucas, Bruce Nauman, Senga Nengudi, Kiyoji Ōtsuji, Tony Oursler, Nam June Paik, Eduardo Paolozzi, Friederike Pezold, Julia Phillips, Walter Pichler, Seth Price, Carol Rama, Germaine Richier, Niki de Saint Phalle, Hans Salentin, Ashley Hans Scheirl, David Smith, Alina Szapocznikow, Takis, Atsuko Tanaka, Paul Thek, Jean Tinguely, Hannsjörg Voth, Franz West
Kuratiert von:
Patrizia Dander mit Franziska Linhardt
Filmprogramm „Coming Together in Parts: Carriers“
2. Juni bis 4. September 2022 | Medienraum Museum Brandhorst
Kuratiert von Franziska Linhardt
Das Filmprogramm „Coming Together in Parts“ reagiert auf und erweitert die Themen der Ausstellung „Future Bodies from a Recent” – medial, zeitlich und inhaltlich. Das Programm besteht aus zwei Teilen, der erste mit dem Titel „Carriers“ widmet sich Körpern als Bedeutungsträgern und der Frage, wie sich Künstler:innen mit den Repräsentationen von Körpern in digitalen und technologischen Umgebungen auseinandersetzen. Die gezeigten Videoarbeiten von Jill Magid, Sondra Perry und Jeamin Cha nähern sich unterschiedlichen Formen der Entfremdung zwischen Subjekten und ihren Bildern sowie deren Verhältnissen zu Organisationen und institutionellen Strukturen.
Museum Brandhorst x FILMFEST MÜNCHEN
Filmprogramm „Licking My Wounds—Body Horror Inside Out"
Kuratiert von Charlie Fox
28. Juni 2022 | 20 Uhr | Panelgespräch und Filmscreening mit Charlie Fox im Museum Brandhorst
Bereits zum dritten Mal kooperieren das Museum Brandhorst und das FILMFEST MÜNCHEN, dieses Jahr anlässlich der Ausstellung „Future Bodies from a Recent Past – Skulptur, Technologie, Körper seit den 1950er-Jahren“. Dabei stehen sich wandelnde Körperbilder – auch in ihren monströsen Formen – im Zentrum: „Body Horror“. Während Kurator Charlie Fox mit seiner Auswahl „Licking My Wounds—Body Horror Inside Out“ einen intimen, gespenstischen Blick auf das Genre wirft, laufen im Hauptprogramm des FILMFEST MÜNCHEN die aktuellen Kinoproduktionen „A Banquet“ (Regie: Ruth Paxton, UK 2021), „Dual“ (Regie: Riley Stearns, USA 2022) und „Watcher“ (Regie: Chloe Okuno, USA 2022).
Screenings mit Filmen und Videos von Matthew Barney, David Cronenberg, Claire Denis, Julia Ducournau, Jon Rafman & Daniel Lopatin, Tarsem Singh
26. Juni 2022 | 22 Uhr | Rio Filmpalast
27. Juni 2022 | 22 Uhr | Rio Filmpalast
29. Juni 2022 | 21 Uhr | Astor Filmlounge im Arri
Technobodies – Talks, Performances, Workshops und Musik
Haus der Kunst | Lenbachhaus | Museum Brandhorst
29. Juli 2022 bis 31. Juli 2022
Anlässlich ihrer Ausstellungen organisieren die Münchner Institutionen Haus der Kunst, Lenbachhaus und Museum Brandhorst ein gemeinsames Veranstaltungswochenende. „Technobodies“ legt den Fokus auf den Einfluss neuer Technologien auf die bildende Kunst und Musik und untersucht ausgehend von Diskursen der 1960er- und 1970er-Jahre die heutigen Beziehungen menschlicher Körper zu Technologie(n). Mit Vorträgen, Gesprächen, Screenings, Workshops und Performances.
Katalog:
Die Ausstellung wird von einer umfassenden Publikation begleitet mit Essays von Louis Chude-Sokei, Patrizia Dander, Alex Kitnick, Franziska Linhardt, Megan R. Luke und Jenny Nachtigall.
240 Seiten, rund 200 Farbabbildungen
Deutscher Kunstverlag
Deutsche Ausgabe: ISBN 978-3-422-99019-7
Englische Ausgabe: ISBN 978-3-422-99024-1
Museumspreis: 44 €
Die Ausstellung wird großzügig gefördert von:
PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
ERES-Stiftung
K. S. Fischer-Stiftung
Allianz, Partner von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
Medienpartner:innen:
ARTE
ZÜNDFUNK Bayern2
Die Kunstvermittlungsprogramme zur Ausstellung werden entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.
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