One Dollar Bill (Front)
Kunstwerk FactoryAndy Warhols erste Siebdrucke, die Anfang 1962 entstanden, nahmen die Vorder- und Rückseiten von Ein- und Zwei-Dollar-Scheinen als Motiv. In dieser Version druckt der Künstler die Vorderseite eines selbst gezeichneten Ein-Dollar-Scheins auf die Leinwand. Mit verdünnter Wasserfarbe färbt er den Hintergrund grün, und mit blutroter Farbe bekleckst er das Hauptmotiv.
Andy Warhol war Werbegrafiker, bevor er sich der Kunst zuwandte. Er nahm sich vor, als Künstler genauso erfolgreich zu sein wie in der Werbung, und hatte eine zündende Idee: Das aus der Werbe- und Textilindustrie bekannte Siebdruckverfahren lässt sich auch in der Kunst einsetzen! Für seine Dollarscheine nutzte er zum ersten Mal die Siebdrucktechnik.
Kurz erklärt
Mit dem Siebdruckverfahren kann man eine Vorlage wie etwa ein Foto oder ein Bild aus der Zeitung oder aus dem Internet auf Leinwand drucken. Das Sieb mit der aufgebrachten Schablone ist wiederverwendbar. So können Künstler:innen dasselbe Motiv mehrmals nutzen und immer wieder anders gestalten.
Genau hinsehen
Andy Warhol liebte die „kleinen Fehler“ in seinen Drucken. Das Porträt des ersten Präsidenten der USA, George Washington, ist fast nicht mehr zu erkennen. Ist der bekleckste Dollarschein ein purer Zufall? Warum ist unperfekt manchmal spannender als perfekt?
Kreativ sein
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"Das Tolle an diesem Land ist die Tradition, die Amerika begründet hat, dass die reichsten Konsumierenden eigentlich das Gleiche kaufen wie die ärmsten. Wenn man im Fernsehen Coca-Cola sieht, kann man sich jedenfalls sicher sein, dass die Präsidentin und der Präsident Cola trinken, Liz Taylor auch, und selber – ja, man kann genauso Cola trinken."
Andy Warhol
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Quelle
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Sprich darüber
Die Konsumkultur hat viele Symbole. Ein abgedroschenes ist zum Beispiel der amerikanische Dollar. Andy Warhol macht aus ihm in den 1960er-Jahren eine ganze Serie.
Wofür steht Andys Dollarschein – Faszination oder Konsumkritik?