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Info
Laura Owens Untitled, 2015

Untitled

Kunstwerk Factory

Beschreibung

Das Diptychon „Ohne Titel“ von Laura Owens, das sich in der Sammlung Brandhorst befindet, basiert auf zwei vergrößerten Zeitungsseiten aus der „Los Angeles Times“ aus dem Jahr 1942. Manchmal überlagern pastose Pinselstriche die Texte und zarten Zeichnungen. Die Schatten einiger Pinselstriche sind gedruckt, Zeitungsartikel und Bilder wurden bearbeitet und teilweise durch Informationen neueren Datums ersetzt.

Zugehörige Module

Fundstücke

Laura Owens wohnt in Los Angeles in einem alten Haus. Eines Tages findet sie zufällig unter den Wandverkleidungen ein besonderes Dichtungsmaterial: einen Satz Druckformen aus Pappmaché der „Los Angeles Times“ aus den 1940er-Jahren. Auf Basis dieser Druckformen stellte die Zeitung Druckzylinder her, mit denen wiederrum die einzelnen Auflagen gedruckt wurden. Später hat anscheinend jemand die Pappmaché-Formen Isolation umgenutzt – und das wurde zu einer Art geheimen Schatz für Laura. Sie untersuche die Druckformen und das Diptychon “Ohne Titel” (2015) in der Sammlung Brandhorst ist ein Ergebnis dieser Experimente.

Laura Owens war fasziniert von dem Fund der Druckformen und experimentierte mit ihnen. Sie druckte die Layouts nach, machte Scans der Drucke und manipulierte die Dateien dann digital auf ihrem Computer. Daraus entstanden wiederum Motive, die sie per Siebdruck auf die Leinwand übertrug. Über diese Drucke arbeitete sie dann von Hand mit Ölfarbe und Kohle. Es entstanden verschiedene Gemälde auf Grundlage der gefundenen Platten. Das Diptychon ist nur ein Beispiel.

Kurz erklärt

Wenn ein Gemälde aus zwei Teilen besteht, sagt man dazu Diptychon. Das Wort kommt aus dem Griechischen und heißt „doppelt gefaltet“. Diptychen sind in der westlichen Kultur vor allem als christliche Altarbilder bekannt.

Genau hinsehen

In der unteren linken Hälfe der rechten Leinwand befinden sich zwei Zeichen, die Laura zuerst mit einem Computerprogramm gezeichnet hat. Über die gedruckten Zeichen malte sie dann wiederum von Hand mit blauer Farbe und verwendete dafür digital erzeugte Schablonen. Kannst du sie entdecken?

genau hinsehen

Laura Owens verwendet Malutensilien aus analoger und digitaler Zeit und mixt dabei Alt und Neu.

Wo haben sich Elemente unserer Zeit eingeschlichen?

Experimentieren

Hast du schon mal probiert Motive vom Analogen ins Digitale und wieder vom Digitalen ins Analoge zu übertragen? Vielleicht möchtest du auch einmal die verschiedenen Möglichkeiten austesten, die dir analoge und digitale Techniken bieten, wie Laura es tut?

In ihrem „Labor“ testet Laura Owens die Grenzen der Malerei aus. Sie bläst die Zeitungsseiten riesig auf, experimentiert und verändert, arbeitet mit Licht, Schatten und Wiederholungen.

Genau hinsehen

Kannst du unterscheiden, was gemalt, gezeichnet oder gedruckt wurde? Welche Zeichen sind von Hand gemalt und welche sehen so aus, als wären sie per Computerprogramm gezeichnet worden? Was in diesem Werk wurde digital manipuliert? Wie werden deine Augen durch die gesetzten Zeichen über die Leinwand geführt und was für einen Einfluss hat das auf das Werk im Ganzen und auf deine Wahrnehmung davon?

Sprich darüber

Als Betrachtende werden wir durch Bilder gefordert – auch körperlich. Um die Werke zu erkunden, müssen wir sie abschreiten, uns von ihnen entfernen und wieder an sie annähern.

 

Wo ist der beste Standpunkt, um den Überblick zu behalten?

"Für jedes Bild mache ich viele Studien, und bei jedem Bild frage ich mich, ob ich noch einmal ganz von vorne anfangen soll. Ich verwende eine ganze Reihe von Materialien: Lava-Gel und fluoreszierende Farbe, Collagen und auch alte Materialien. Ich möchte das Gefühl haben, dass ich einen riesigen Werkzeugkasten habe, so dass jedes Bild seine eigenen Materialien bestimmen kann."

Laura Owens

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Vertiefen

Künstler:in Factory

Künstler:in Laura Owens

wurde 1970 in Euclid in Ohio in den Vereinigten Staaten geboren.