Deep Social Space
Kunstwerk FactoryZahlreiche Objekte sind um drei metallene Gerüststangen herum angeordnet: Kugelgrill, Bierdosen, Burger-Brötchen, amerikanische Flagge, Chips und ein Marlboro-Abfalleimer, dazu einige Insignien des ländlichen Amerika wie Pferdesättel und -decken. Doch die Gerüststangen, die alles rahmen, erzeugen eine beunruhigende, sogar aggressive Stimmung und scheinen jede freie Bewegung zu verhindern.
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Welche Materialien und Gegenstände verwendet Cady Noland und aus welchen Lebensbereichen kommen sie?
Ein Cowboy reitet auf seinem Pferd durch die Prärie und zieht an einer Zigarette, fröhliche Vorstadtfamilien feiern ein ausgelassenes Sommerfest mit Barbecue und Bier – die Zutaten für ein solches amerikanisches Idyll werden in der Installation „Deep Social Space“ ausgebreitet, doch von heiler Welt wie in Werbebildern ist hier nichts zu spüren.
Cady Noland beschäftigt sich mit der Gesellschaft in ihrem Heimatland, den USA. Amokläufe und Krieg, Gewaltbereitschaft der Polizei und Todesstrafe sind Themen in der Tagespresse. Doch auch im privaten Bereich halten Frustrationen und Aggressionen Einzug. Gitter und Zäune stehen für Abschottung, Handschellen und Krücken für Strafe und Verletzung. Konsumartikel wie Bier und Zigaretten verweisen hier nicht auf fröhliche Gartenpartys, sondern erzeugen eine düstere Atmosphäre.
"Gewalt war früher Teil des Lebens in Amerika und hatte einen positiven Ruf. [...] Sie wurde mit einem Ausdruck von Gerechtigkeit assoziiert – dem Bruch mit England, dem Kampf um unsere Rechte, der Boston Tea Party. In unserer heutigen Kultur [...] hat sich eine soziale Norm durchgesetzt – und Gewalttaten als Bekundung von Unzufriedenheit werden als ‚abnormal‘ eingestuft."
Cady Noland
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Quelle
Auf den ersten Blick wirken die Gegenstände wie zufällig zusammengestellt. Doch das Museumsteam muss sehr genau sein und bei der Installation der Arbeit auf die richtige Anordnung eines jeden Elements achten.