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Info
Museum Brandhorst
Theresienstraße 35A 80333 München
Sabine Liebner Portrait
Konzert

Sabine Liebner | John Cage | Solo for Piano

Eckdaten

Beschreibung

John Cage | „Solo for Piano “(1957/58) 

 

Bereits in den 1950er Jahren versuchte John Cage, die Genese seiner Kompositionen von Zufallsverfahren abhängig zu machen. Einige Jahre später tritt zu dieser Zufälligkeit des Kompositionsprozesses auch die aufführungspraktische Unbestimmtheit hinzu, die auf eine Loslösung des kompositorischen Entwurfs vom interpretatorischen Resultat zielt.

 

Eine der ersten Kompositionen, in denen dieses Prinzip zur Geltung gelangt, ist das „Concert for Piano and Orchestra“. Die Klavierstimme des „Concert for Piano and Orchestra“, die unter dem Titel „Solo for Piano“ ein eigenständiges Stück ist, entstand dagegen ohne die Anwendung von Zufallsoperationen. Zugleich wirkt aber auch hier das Prinzip der aufführungspraktischen Unbestimmtheit. Die Notation wird hier zum „Angebot“ an den Interpreten modifiziert. Somit ist bereits durch die Variabilität des Klavierparts, dessen Formation jeweils aufs Neue zu entscheiden ist, ein Höchstmaß an Unbestimmtheit gegeben. Zudem bleibt der Zugriff auf die Notation – im Sinne der Erarbeitung eines spielbaren Notentextes – der kreativen Eigenleistung des Interpreten überlassen.

Cage bezeichnet das „Solo for Piano“ als ein „Buch“, bestehend aus 84 verschiedenen Kompositionsarten, er begreift die Notate folglich als geschlossene Zeichensysteme im Sinne autonomer musikalischer Schriftsprachen, welche die „Kompositionsarbeiten“ nicht bloß repräsentieren, als vielmehr unmittelbar ausmachen. Mit dem „Komponieren“ ist hier aber nicht die unwiderrufliche Niederschrift eines musikalischen Textes gemeint, als vielmehr die Dechiffrierung der graphischen Notate durch den Interpreten. Zu diesem Zweck geht den 64 Seiten eine detaillierte Anleitung voraus. nach: Autonomie nach Regeln, Michael Rebhahn, John Cage, Solo for Piano, WERGO 2013, Sabine Liebner Piano.

 

Erleben Sie Liebners Interpretation von Cages Klavierwerken im Rosensaal von Cy Twombly. Das Konzert findet begleitend zur Ausstellung „Fünf Freunde. John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly” statt.

 

Das Museumscafé hat ab 18 Uhr für Sie geöffnet.

 

Sabine Liebner
Sabine Liebner, international anerkannte Pianistin Neuer Musik, gilt als eine der bedeutendsten Interpret:innen des Klavierwerkes von John Cage und zählt weltweit zu den wenigen Musiker:innen, die Cages „Etudes Australes“ integral aufführten. Ihre umfangreiche Diskografie, Rundfunkaufnahmen und Einladungen zu internationalen Festivals zeugen von ihrer außergewöhnlichen künstlerischen Arbeit, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde (u. a. WIRE REWIND, fff TÉLÉRAMA, scherzo Disco Excepcional, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, OPUS Klassik, Auszeichnungen von The New York Times, The Guardian, BBC, Goethe-Institut, mehrfache Nominierung für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und OPUS Klassik).

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